OSG Augenpraxis Ravensburg

Eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) entsteht bei Kindern häufig bereits in der frühkindlichen Entwicklung, vor allem aber im 3-4 Lebensjahr. Dabei entwickelt sich das Sehen des Kindes nicht richtig. Dies kann entstehen, wenn ein Kind schielt oder auf einem Auge schlechter sieht. Das schlechtersehende Auge wird dann vom Gehirn ausgeblendet. Dies kann bis zu einer lebenslang bleibenden starken Einschränkung der Sehkraft des schwächeren Auges führen. Eine Amblyopie lässt sich bereits im Säuglingsalter mit speziellen Sehtests diagnostizieren. Besonders bei familiärer Vorbelastung sollten Untersuchungen in den ersten Lebenswochen erfolgen. Generell sollten jedoch alle Kinder zwischen 2 und 4 Jahren ausführlich augenärztlich untersucht werden, um Schielen oder eine Amblyopie auszuschließen. 

Behandlung der Amblyopie

Die Behandlung erfolgt mit Augenpflastern (Okklusionsbehandlung) und ggf. wenn erforderlich mit Brillengläsern. Dabei wird das besser sehende Auge für einen bestimmten Zeitraum pro Tag abgeklebt. So wird das schlechtere Auge trainiert. Ziel ist es maßgebliche Behandlungserfolge bis zur Einschulung zu erreichen, da ab dem 6. Lebensjahr die Erfolgsaussichten einer Behandlung der kindlichen Sehschwäche immer geringer werden. Danach sogar unmöglich. 

Modernste Lasersysteme ermöglichen es uns, Gefäßverschlüsse im Bereich der Netzhaut und diabetische Veränderungen schonend zu behandeln. 
Auch Netzhautlöcher oder Nachstarbildung nach einer Grauer-Star-Operation können mit Hilfe des Lasers versorgt und korrigiert werden. 

Die Neuroophthalmologie ist die Schnittstelle zwischen Augenheilkunde und Neurologie. Sie beschäftigt sich mit Sehveränderungen, deren Ursache nicht im Auge, sondern im Gehirn ihren Ursprung nehmen. Neurologische Störungen, die sich unter anderem an den Augen äußern sind Gesichtsfeldstörungen, Blicklähmung, Doppelbilder oder visuelle Wahrnehmungsstörungen. Dabei eröffnet der Blick ins Auge die Möglichkeit, neurologische Erkrankungen zu diagnostizieren. 

Die Neuroophthalmologie kommt in der Praxis zum Einsatz, wenn unklare Sehstörungen vorliegen. Damit können, Ursachen im Gehirn oder peripheren Nervensystem ausgeschlossen werden. Bereits der klassische Sehtest kann Aufschluss über den Sehnerv geben und unterstützt damit bereits die Anamnese einer neurologischen Sehstörung. Aber auch Auswertungen der Augenbewegungen oder Pupillenreaktionen bei Lichtreizen gehören in die Diagnostik der Neuroophthalmologie. 

Als Zentrum unserer Netzhaut ist die Makula die Stelle des Auges, mit der wir am schärfsten sehen. Sie ermöglicht es uns, Schrift, Gesichter und feine Einzelheiten zu erkennen oder Farben zu unterscheiden. Mit zunehmendem Alter sehen wir jedoch immer schlechter. Der Grund: Im Laufe des Lebens sammeln sich Stoffwechselrückstände wie Fette und Proteine auf der Netzhaut, wodurch sie nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Dann sprechen wir von einer Makuladegeneration. 

Erste Anzeichen erkennen und frühzeitig behandeln 

Erste Anzeichen können sein, dass gerade Linien verbogen oder verzerrt oder Wörter verschwommen erscheinen. Auch das Zentrum des Sehfeldes kann leer sein oder einen grauen Fleck enthalten. Mit Hilfe verschiedener Geräte wie der Fluoreszenzangiografie (Farbstoffuntersuchung) und der Optischen Cohärenztomografie (OCT) können wir in unserer Praxis Veränderungen an der Netzhaut feststellen. Je früher wir mit einer Behandlung beginnen, desto höher sind die Chancen, das Augenlicht zu erhalten.

Behandlungsmethode: IVOM

Die feuchte Makuladegeneration behandeln wir mit Spritzen in das Auge. Da das Auge vorab mit Tropfen betäubt wird, ist die Behandlung nahezu schmerzfrei. Diese sogenannte IVOM (intravitreale operative Medikamenteneingabe) verzögert das Voranschreiten der Krankheit. In einigen Fällen kann sie das Sehvermögen sogar verbessern. Wir führen den Eingriff in unserem Zentrum ambulant durch. In der Regel muss die IVOM in monatlichen Abständen mehrfach wiederholt werden.

Der Grüne Star (Glaukom) ist eine chronische Augenerkrankung, bei der der Sehnerv geschädigt wird. Unbehandelt kann diese bis zur Erblindung führen. Auch bei schon beginnender Schädigung der Sehnerven merkt der betroffene Mensch lange nichts. Wenn Gesichtsfeldausfälle nachweisbar sind, sind im Vorfeld schon mehr als 50 % der Leitungsfasern des Sehnervs unwiederbringlich verloren gegangen. Eine Früherkennung des Problems ist daher die Grundvoraussetzung für den langfristigen Erfolg der Behandlung. 
Eine häufige allerdings nicht die einzige Ursache dieser Erkrankung ist ein erhöhter Augeninnendruck. Bei allen Glaukomformen konnte aber der Nutzen einer konsequenten Augeninnendrucksenkung wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Auch bei einem relativ niedrigen Augeninnendruck kann eine Schädigung eintreten. Deshalb ist die alleinige Augendruckmessung zur Früherkennung nicht ausreichend, um die Augenkrankheit rechtzeitig zu diagnostizieren. Schon eine einfache Untersuchung mit dem Augenspiegel kann eine etwas fortgeschrittenere Schädigung zumeist erkennen. Die sicherste Untersuchung, die auch sehr frühe Schäden erkennen kann, ist aktuell die OCT-Tomographie des Sehnervs. 

Behandlungsmethoden Glaukom (Grüner Star) 

Ziel der Behandlung ist die Senkung des Augendruckes unter das Niveau, bei dem der Schaden entstanden ist. Dieser Zieldruck muss zunächst durch sorgfältige Analyse individuell bestimmt werden. Das Glaukom (Grüner Star) kann dann mit Augentropfen behandelt werden. Als Alternative bieten wir verschiedene Lasereingriffe an, wenn Sie Augentropfen nicht vertragen oder auch als alleinige Erstmaßnahme, wenn Sie keine Augentropfen nehmen möchten. Der Lasereingriff per SLT ist schmerzfrei, wiederholbar und nebenwirkungsfrei.

Was ist ein Glaukomanfall? 

Ist das Auge zu kurz gebaut, kann es zu einem plötzlichen, dramatischen Anstieg des Augeninnendruckes (einem sogenannten Glaukomanfall) kommen. Indem wir eine vorbeugende Yag-Laser-lridotomie durchführen, wird bei entsprechender Disposition ein solcher Glaukomanfall auf Dauer verhindert. Bei diesem Eingriff wird eine kleine Öffnung in der Iris (Regenbogenhaut) erzeugt. So kann das Kammerwasser ungehindert abfließen und der Augeninnendruck bleibt stabil.  
 

Der graue Star (Katarakt) ist eine Augenerkrankung, bei der eine oder beide Linsen des Auges eintrüben. Betroffene sehen unscharf und verschwommen, wie durch einen Schleier oder Nebel. Vor allem feine Einzelheiten können nicht mehr erkannt werden. Gegenlicht blendet stärker als früher. Der Sehverlust schreitet meist schleichend voran und ist das einzige Symptom. Bei manchen Menschen verschlechtert sich das Sehvermögen jedoch rapide und führt zu einer starken Beeinträchtigung der Sehfähigkeit. Betroffen sind hauptsächlich Menschen über 50 Jahre. Mit höherem Alter steigt das Risiko an grauem Star zu erkranken. Mehr als 50 von 100 Menschen über 74 Jahre haben einen grauen Star.

Behandlungsmethoden grauer Star (Katarakt)

Zur Behandlung des grauen Stars stehen schmerzfreie, ambulante Operationsverfahren zur Verfügung. Während der Katarakt-Operation wird die eingetrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Dies ermöglicht unter Einsatz von Multifokallinsen die gleichzeitige Korrektur von Fehlsichtigkeit wie Weit- oder Kurzsichtigkeit und damit ein Leben ohne Brille. Zudem können Linsen mit Blaulichtfilter und vielen anderen Funktionen eingesetzt werden. Über die Wahl der richtigen für Ihre Bedürfnisse passende Linse berät Sie unser Arzt gerne.

Behandlungsmethoden Nachstar

Nach der erfolgreichen Staroperation können einige Augen im Laufe der ersten 3-4 Jahre nach der Operation durch ein nicht gänzlich zu verhinderndes Zellwachstum wieder eine trübe Membran hinter der eingepflanzten Kunstlinse entwickeln. Dies können wir sehr einfach und schmerzfrei ambulant in der Praxis mit der YAG Laser Kapsulotomie beheben. Innerhalb weniger Minuten wird das Sehen dann wieder klar. Eine erneute Eintrübung kann auf diesem Weg danach nicht mehr entstehen.